Es gibt leichtere Aufgaben als ein Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund. Der VfL Bochum reist am Sonntag (17.30 Uhr) zum Derby an. Trainer Thomas Letsch blickt mit Vorfreude, aber auch realistisch auf die Partie.
"Dass wir Außenseiter sind - da sind wir uns einig", sagte Letsch am Freitag auf der Pressekonferenz. "Aber wir fahren mit Selbstbewusstsein dahin. Wir wollen unseren Fußball spielen und etwas mitnehmen."
Für die Bochumer Mannschaft sei ein Derby immer etwas Besonderes. "Das ist das, warum wir unbedingt in der Liga bleiben wollen", so Letsch. "Wir haben nur eine Chance, wenn wir am Limit spielen. Wenn beide Seiten am Limit spielen, dann wird es schwierig."
Trotzdem: "Wir gehen nicht hin und sagen: Oh je, wie können wir das im Rahmen halten." Daher sei es wichtig, über Emotionen, Leidenschaft und Intensität zu kommen. "So wollen wir das Spiel auch angehen", sagte Letsch.
Personell muss Letsch wie erwartet auf den verletzten Keven Schlotterbeck verzichten. "Bei Keven ist es noch zu früh." Er wurde in der vergangenen Woche mehr als ordentlich von Noah Loosli vertreten.
Und auch gegen Dortmund wird Letsch die Abwehr wieder umbauen müssen. Neben Schlotterbeck fehlt Bernardo nach seiner fünften Gelben Karte. Er wird vermutlich von Maximilian Wittek auf der Linksverteidiger-Position vertreten.
Dafür winkt dem eigentlichen Abwehrchef die Startelf-Rückkehr. "Ivan geht es gut. Er ist fit", sagt Letsch über Innenverteidiger Ordets. Gegen Stuttgart hat er bereits sein Comeback gegeben und einige Minuten bekommen. Er wäre eine Option für die Startelf.
Riemann - Oermann, Ordets, Masovic, Wittek - Losilla, Osterhage - Bero, Stöger, Antwi-Adjei - Paciencia.
Die Qual der Wahl hat Letsch auch auf der rechten Seiten. Cristian Gamboa kehrt nach seiner Gelbsperre zurück, aber "auch Tim Oermann hat seine Sache gut gemacht." Der Ex-Dortmunder Felix Passlack steht da gerade hinten an.
Einfacher ist es in der Offensive. Kevin Stöger ist wieder fit und wird erwartungsgemäß wieder ins Mittelfeld-Zentrum rücken. Die Doppelsechs bilden Kapitän Anthony Losilla und Patrick Osterhage.
Davor werden Christopher Antwi-Adjei, Goncalo Paciencia und Matus Bero auflaufen. Vor allem Bero erfülle in seiner "Zwitterrolle aus Stürmer und Mittelfeldspieler" als Ersatz für Takuma Asano alle Erwartungen.
"Ich bin aber von jedem Spieler in meinem Kader überzeugt", betont Letsch. "Ein wichtiger Schlüssel ist aber, dass wir eine Kompaktheit mit und gegen den Ball haben. Wenn wir dem Gegner Räume geben und die ihre Geschwindigkeit ausspielen, dann wird es schwierig."
Über mögliche Transfer-Aktivitäten sagte Letsch: "Ich weiß es nicht. Solange das Transferfenster offen ist, kann noch etwas passieren. Ich bin mit unserem Kader sehr, sehr glücklich."
Daher wäre er nicht traurig, wenn nichts mehr passieren würde. "Die nächste Woche wird sicher noch mal spannend." Vorher richtet sich die volle Konzentration aber auf das Derby gegen den BVB.